Archäologische Stätten
Tempel der Aphaia
Nur 3 km vom Hotel Vagia entfernt liegt der antike Tempel von Aphaia. Der Tempel wurde von den Anwohnern von Aegina gebaut, um die minoische Göttin Aphaia, Tochter des Zeus und Karmi zu ehren. Eine andere Version des Mythos besagt, daß der Name der Tochter „Vritomartis“ lautete, die vor Konig Minoas von Kreta floh, der wahnsinnig in sie verliebt war. Sie war ein reines und jagdfrohes Mädchen wie ihre wesensverwandte göttliche Freundin Artemis. Bei Kydonia, auf dem Vorgebirge Diktynnaion, hatte sie einen Tempel, und die Leute von Kydonia riefen sie Diktynna, nach dem Berg Dikte, von dem sie ins Meer sprang, oder nach dem Fischernetz (diktyon), in dem sie sich verfing. Von ihr wird berichtet: Als König Minos von Kreta ihr nachstellte, floh sie vor ihm. Neun Monate lang verfolgte er sie durch die Wälder und über die Berge, als sie, fast schon gefangen, von einer Klippe ins Meer sprang und in ein ausgelegtes Fischernetz geriet. Der Fischer Andromedes brachte sie in seinem Boot übers Meer nach Aegina. Als auch er sie bedrängte, verschwand sie in einer Höhle oder in einem Hain. Die Bewohner von Aegina nannten sie Aphaia, die unsichtbar gewordene, wie später der Name ausgelegt wurde.
In dem Mythos von Aphaia und dem Fischer steckt ein verborgener geschichtlicher Kern. Der Fischer Andromedes steht für viele Kreter, die von Kydonia aus den Nordosten der Insel Aegina besiedelten und ihre heimische Göttin auf dem Felsenhügel verehrten. Die Vermutung wird bestärkt durch den Bericht des Historikers Strabon, daß sich unter den Siedlern, die auf die Insel kamen, auch Kreter befanden. Der genaue Zeitpunkt ist nicht bekannt. Seit dem frühen 2. Jahrtausend v. Chr. gab es Handelsbeziehungen zwischen den Dörfern auf Kolona und Kreta, und es gibt verlässliche Zeugen, dass der Tempel auf der Felskuppe im Nordosten der Insel kein anderer sein kann, als der der Aphaia. Vor allem Frauen haben Aphaia verehrt und angerufen. Tonfiguren von Frauen mit einem Kind im Arm stellen nicht die Göttin als Kurotrophos dar; es ist die Mutter mit ihrem Kind, die sich im Heiligtum geweiht hat, mit der Bitte um ihren und des Kindes Schutz.
Die Riten werden ähnlich denen in anderen Heiligtümern gewesen sein, nämlich Waschungen, Weihgüsse, Opfer und Rufung der Gottheit. Der Kern des Festes aber ist die kultische Begehung. Aber was war sie am Fest der Aphaia, wenn nicht ein Ereignis aus dem Leben der Göttin? Als sie auf die Insel kam, verschwand sie in der Höhle. Im Mittelpunkt des Jahresfestes stand, auch wenn keine Nachricht dies verbürgt, das Verschwinden der Göttin in der Höhle, dann das Suchen und Wiederauffinden der Göttin. Ihre Epiphanie war das mythische Ereignis, das am Fest wiederholt wurde, als sei es gegenwärtig geschehen. Eine Priesterin vertrat die Göttin im Kult. Wenn es im frühen 1. Jahrtausend v. Chr. schon ein Kultbild gab, dann wurde das kultische Geschehen an ihm vollzogen.
Der Ort bietet einen herrlichen Blick auf das Saronische Meer und es scheint so, als können Sie die Stadt von Piräus berühren. Bei guten und klaren Wetter können Sie den Tempel des Poseidon am Kap Sounion und die Akropolis sehen.
Der Tempel und seine nähere Umgebung bekamen ihr heutiges Aussehen rund um 490 v. Chr. Der Tempel ist dorisch und die Giebel sind aus parischem Marmor gefertigt. Auf ihnen ist jene Episode des für die Griechen siegreichen trojanischen Krieges, in der Ajax und Achilles eine wichtige Rolle spielen, dargestellt.
Paleochora
In ca. 6 km Entfernung vom Hotel Vagia finden Sie die mittelalterliche Stadt Paleochora. Paleochora war im Mittelalter die Hauptstadt von Aegina, die zum Schutz vor Piraten im Landesinneren lag. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde diese jedoch verlassen, weil die Bewohner langsam begannen, ans Meer zurückzukehren. Während die Häuser des Ortes zerfielen, blieben rund 35 Kirchen, hauptsächlich aus dem 13. und 14. Jahrhundert erhalten. Bei rund 20 von ihnen sind immer noch einige schöne Wandmalereien erhalten geblieben.
Agios Nektarios
Im Inselinneren, an der Straße von Aegina nach Agia Marina, liegt die neue Agios Nektarios Kuppelkirche. Sie wurde zu Ehren des jüngsten orthodoxen Heiligen, Nektarios von der Pentapolis errichtet. Direkt hinter der Kirche liegt das Kloster Agios Nektarios, in dem die Kammer, die Nektarios seit seiner Pensionierung bis zu seinem Tod bewohnte besichtigt werden kann. Dieses Kloster wurde Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem Gelände eines kleinen byzantinischen Klosters an die Zoodochos Pigi (lebensspendende Quelle) durch den Bischof von Pentapolis Nektarios geweiht. Agios Nektarios bestanden die letzten Jahre seines Lebens im Kloster, die Durchführung einer großen philanthropischen Arbeit und die Bewunderung und Verehrung der Gläubigen gewinnt, die zum Kloster strömten, und von ihm Hilfe erwarteten. Viele Menschen sprechen noch über seine Großzügigkeit und seine Fähigkeit, Menschen mit unheilbaren Krankheiten zu heilen. Agios Nektarios starb im Jahre 1920 und wurde im Kloster begraben. Er wurde im Jahre 1961 heilig gesprochen. Eine neue Kuppelkirche ist unter dem Kloster von Agios Nektarios erbaut worden, dessen Architektur an die der Agia Sophia in Konstantinopel erinnert. Etwa 500 m von der Agios Nektarios Kuppelkirche gegenüber entfernt liegt des mittelalterlichen Ort Paleochora.
Kolona
In ca. 14 km Entfernung von Hotel Vagia, links vom Hafen von Aegina wurde die Akropolis des antiken Aegina erbaut. Die heute sichtbaren Überreste des Tempels gehören fast ausschließlich zu einem dorischen Peripteros, der in der Zeit zwischen 520 und 510 v. Chr. errichtet wurde. Als möglicher Nachfolgebau eines älteren Tempels aus dem frühen 6. Jahrhundert v. Chr. war er das Zentrum des Apollonkultes der Insel und das erste Bauwerk, das Ankömmlinge im Handelshafen von Aegina erblickten. Sein Dach wurde von 6×11 (eventuell 6×12) Säulen getragen (nach der Rekonstruktion von Wolfgang Wurster). Die einzige heute übrige Säule gehörte zum Opisthodom an der Rückseite des Tempels. Das Fundament ist mit 18,75×34,28 m etwas breiter als das des bekannteren Aphaiatempels im Osten der Insel. Die wenigen erhaltenen Farbspuren weisen auf die bunte Farbgestaltung des Tempels hin, deren Einzelheiten jedoch nicht rekonstruierbar sind.
In der antiken Literatur ist der Tempel bereits früh bezeugt (Herodot). Der Reiseschriftsteller Pausanias nennt ihn in seiner Beschreibung der Insel an erster Stelle. Ihm folgen andere Reiseschriftsteller, die jedoch aus Unkenntnis den Tempel anderen Göttern zuschreiben (darunter Artemis, Hekate, Athene). Der Zeitpunkt der Zerstörung des Tempels ist unbekannt. Bei der Ummauerung des Stadthügels im 3. Jahrhundert n. Chr. wurden zwar dorische Bausteine verwendet, doch finden sich keine Hinweise auf Bausteine des Tempels in der Mauer. Im 16. Jahrhundert stand auf dem Hügel eine venezianische Festung, und der Name des Ortes auf einer Karte aus dieser Zeit deutet an, dass der Tempel bereits zerstört war: Cap de Conon ist vermutlich verschrieben aus Cap de Colonne.